Unterstützung für pflegende Angehörige

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Pflege im Heim: Das sollten Sie beachten

Die Entscheidung, ein Familienmitglied in ein Pflegeheim zu geben, gehört zu den emotional schwierigsten, die eine Familie treffen kann. Manchmal ist diese Wahl jedoch unvermeidlich, um sicherzustellen, dass pflegebedürftige Menschen die bestmögliche Versorgung und Lebensqualität erhalten. Pflegeheime bieten professionelle Betreuung, medizinische Versorgung und soziale Unterstützung, die in der häuslichen Pflege oft nicht gewährleistet werden können.
 

Was bedeutet Pflege im Heim?

Pflegeheime, auch als Alten- oder Pflegeheime bekannt, sind Einrichtungen, die pflegebedürftigen Menschen rund um die Uhr Betreuung und Unterstützung bieten. Diese Heime sind darauf ausgelegt, die körperlichen, geistigen und emotionalen Bedürfnisse ihrer Bewohner zu erfüllen. Je nach Gesundheitszustand und Pflegebedarf bieten Pflegeheime verschiedene Betreuungsmodelle an, von der Grundpflege bis hin zur umfassenden Pflege für schwerstpflegebedürftige Menschen.


Vorteile der Pflege im Heim

Pflegeheime bieten mehrere Vorteile, insbesondere wenn die häusliche Pflege an ihre Grenzen stößt:

  • Professionelle Pflege rund um die Uhr: Ausgebildete Pflegekräfte überwachen den Gesundheitszustand der Bewohner kontinuierlich und können bei medizinischen Notfällen schnell reagieren.
  • Medizinische Versorgung: Viele Heime arbeiten eng mit Ärzten, Physiotherapeuten und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammen, um eine umfassende medizinische Betreuung sicherzustellen.
  • Soziale Kontakte und Aktivitäten: Pflegeheime bieten ihren Bewohnern Möglichkeiten, an sozialen Aktivitäten teilzunehmen und neue Kontakte zu knüpfen, was das Gefühl der Isolation verringern kann.
  • Entlastung für Angehörige: Die Pflege eines Familienmitglieds kann körperlich und emotional belastend sein. Ein Pflegeheim kann diese Belastung verringern und den Angehörigen die Sicherheit geben, dass ihre Lieben gut versorgt sind.
     

Herausforderungen der Pflege im Heim

Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen, die mit der Unterbringung in einem Pflegeheim verbunden sind:

  • Emotionale Belastung: Der Umzug in ein Pflegeheim kann für den Betroffenen und seine Familie emotional belastend sein. Die Eingewöhnung in die neue Umgebung erfordert oft Zeit und Geduld.
  • Kosten: Pflegeheime können teuer sein, und die Finanzierung stellt oft eine Herausforderung dar. Es ist wichtig, sich frühzeitig über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, wie Pflegeversicherung und staatliche Unterstützung, zu informieren.
  • Verlust von Autonomie: Bewohner müssen oft ihre gewohnte Umgebung verlassen und sich an neue Routinen anpassen, was als Verlust von Autonomie empfunden werden kann.
     

Wie finde ich das richtige Pflegeheim?

Die Wahl des richtigen Pflegeheims ist entscheidend für das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen. Hier einige Tipps:

  • Informieren und vergleichen: Nutzen Sie Bewertungsportale, Empfehlungen von Ärzten oder Pflegeberatern und Besuche vor Ort, um verschiedene Einrichtungen zu vergleichen.
  • Zertifizierungen und Qualität: Achten Sie auf Zertifikate und regelmäßige Prüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK), die die Qualität der Pflege belegen.
  • Pflegekonzept und Betreuungsschlüssel: Informieren Sie sich über das Pflegekonzept und den Betreuungsschlüssel des Heims. Ein hoher Betreuungsschlüssel bedeutet in der Regel eine intensivere Pflege.
  • Atmosphäre und Ausstattung: Besuchen Sie das Heim, um die Sauberkeit, Pflege und die allgemeine Atmosphäre zu beurteilen.
  • Gespräche mit Bewohnern und Angehörigen: Sprechen Sie mit aktuellen Bewohnern und deren Angehörigen, um Einblicke in die Zufriedenheit und Betreuung im Heim zu erhalten.
     

Struktur im Pflegeheim

Pflegeheime sind in verschiedene Wohnbereiche unterteilt, oft mit speziellen Abteilungen für Demenzpatienten. Jeder Wohnbereich verfügt über Pflegezimmer, Pflegebäder, Aufenthaltsräume und Therapieräume. Neben der Vollverpflegung bieten viele Heime individuelle Betreuungs- und Therapieangebote an.


Kosten der Pflege im Heim

Die Kosten für die Unterbringung in einem Pflegeheim setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen:

  • Pflegekosten: Teilweise von der Pflegekasse übernommen, abhängig vom Pflegegrad des Bewohners.
  • Unterkunft und Verpflegung: Diese Kosten müssen vom Bewohner selbst getragen werden.
  • Investitionskosten: Diese umfassen Kosten für Umbauten, Modernisierungen und Instandhaltungen.
  • Zusatzleistungen: Individuelle Zusatzleistungen, wie besondere pflegerische Maßnahmen, können zusätzliche Kosten verursachen.
     

Finanzierung und Unterstützungsmöglichkeiten

  • Pflegekasse: Übernimmt einen Teil der Pflegekosten, abhängig vom Pflegegrad des Bewohners. Es gibt auch Leistungszuschläge, die sich nach der Dauer des Aufenthalts richten.
  • Hilfe zur Pflege: Unterstützung kann beim Sozialamt beantragt werden, wenn das eigene Einkommen nicht ausreicht.
  • Wohngeld: Pflegebedürftige können unter bestimmten Voraussetzungen Wohngeld erhalten.
     

Fazit

Die Entscheidung für ein Pflegeheim sollte nicht überstürzt getroffen werden. Es ist wichtig, alle Vor- und Nachteile abzuwägen und den Pflegebedürftigen so weit wie möglich in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Mit der richtigen Wahl und Vorbereitung kann die Unterbringung in einem Pflegeheim ein würdiges und erfülltes Leben im Alter ermöglichen, sowohl für den Pflegebedürftigen als auch für seine Angehörigen.

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Demenz: Umgang und Entlastung – Was ist wichtig?

Demenz ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter und stellt sowohl Betroffene als auch ihre Angehörigen vor große Herausforderungen. Der richtige Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, sowie Möglichkeiten zur Entlastung der pflegenden Angehörigen sind entscheidend, um die Lebensqualität aller Beteiligten zu verbessern. Dieser Artikel gibt einen Überblick über wichtige Aspekte im Umgang mit Demenz und stellt Entlastungsmöglichkeiten für Pflegende vor.
 

Umgang mit Menschen mit Demenz

Der Umgang mit Demenzkranken erfordert Einfühlungsvermögen, Geduld und eine klare Kommunikation. Menschen mit Demenz erleben die Welt oft anders und können sich ihr eigenes Wohlbefinden nicht mehr selbstständig herstellen. Daher ist es wichtig, ihre Gefühle ernst zu nehmen und ihre Erlebniswelt zu akzeptieren, anstatt sie mit der Realität zu konfrontieren.
 

Kommunikation auf Augenhöhe

Ein zentraler Punkt im Umgang mit Demenzkranken ist die Kommunikation. Diese sollte immer auf Augenhöhe stattfinden, das bedeutet:

  • Einfache, kurze Sätze verwenden, damit das Gehörte leichter verstanden wird.
  • Blickkontakt halten und ruhig, laut und deutlich sprechen, ohne dabei zu schreien.
  • Körpersprache bewusst einsetzen, da nonverbale Signale oft besser verstanden werden als Worte.
  • Statt offener Fragen, die den Betroffenen überfordern könnten, sollten Ja-Nein-Fragen oder einfache Angebote gemacht werden.
  • Loben ist ein wichtiger Aspekt, um positive Gefühle zu fördern und das Selbstwertgefühl zu stärken.
     

Verhalten verstehen und Geduld haben

Demenzkranke verhalten sich oft anders als gewohnt, was für Außenstehende verwirrend oder frustrierend sein kann. Wichtig ist es, die dahinterliegende Motivation zu verstehen und Geduld zu haben. Menschen mit Demenz geben das Tempo vor – Überforderung sollte vermieden werden. Hierbei gilt: so viel Hilfe wie nötig, aber so wenig wie möglich.
 

Entlastung für Angehörige

Die Pflege von Menschen mit Demenz kann sehr belastend sein und erfordert nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Stärke. Es ist daher essenziell, dass pflegende Angehörige Unterstützung und Entlastung erhalten, um ihre eigene Gesundheit zu bewahren.

Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen
Ein wichtiger Schritt zur Entlastung ist der Austausch mit anderen in ähnlichen Situationen. Selbsthilfegruppen bieten eine wertvolle Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Tipps. Darüber hinaus bieten Demenzberatungsstellen und Alzheimer-Gesellschaften fachliche Unterstützung und Beratung an. Sie helfen bei der Organisation des Alltags, der Suche nach alltagsunterstützenden Angeboten und bieten Schulungen an, die den Umgang mit Demenzkranken erleichtern.

Praktische Unterstützung im Alltag
Pflegende Angehörige sollten nicht zögern, praktische Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören:

  • Pflegedienste, die bei der körperlichen Pflege unterstützen.
  • Hauswirtschaftliche Dienste, die im Haushalt helfen.
  • Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege, die es ermöglichen, eine Auszeit von der Pflege zu nehmen, um neue Kraft zu tanken.

Anlaufstellen in der Nähe
Je nach Bundesland gibt es spezifische Anlaufstellen, die Unterstützung bieten, wie die Alzheimer-Gesellschaften in verschiedenen Regionen Deutschlands. Diese bieten nicht nur Beratung und Schulungen, sondern helfen auch bei der Vermittlung von Betreuungsangeboten.


Wohlbefinden und Lebensqualität verbessern

Für Menschen mit Demenz ist es entscheidend, ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Dies kann durch eine gut strukturierte Alltagsgestaltung und die Schaffung positiver Erlebnisse erreicht werden. Pflegende sollten darauf achten, stressfreie Umgebungen zu schaffen und den Betroffenen Orientierungshilfen zu geben. Wichtig ist auch, dass sie genügend Zeit zum Verstehen und Verarbeiten von Informationen haben.


Fazit

Der Umgang mit Demenz erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Verständnis. Pflegende Angehörige stehen oft unter großem Druck und sollten die vielfältigen Entlastungsangebote nutzen, die ihnen zur Verfügung stehen. Durch eine bewusste Kommunikation, Geduld und die Inanspruchnahme von Unterstützung kann die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen erheblich verbessert werden. Es ist wichtig, dass sich pflegende Angehörige auch um ihre eigene Gesundheit kümmern und sich nicht scheuen, Hilfe anzunehmen.

Die Herausforderung, die Demenz mit sich bringt, kann durch einen liebevollen, respektvollen Umgang und durch gezielte Entlastung deutlich gemildert werden. Nur so können alle Beteiligten die schwierige Situation meistern und trotz der Erkrankung ein möglichst erfülltes Leben führen.

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Schlaganfall: Symptome, Notfallhandeln und Prävention

Ein Schlaganfall ist eine medizinische Notfallsituation, die sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Er zählt zu den häufigsten Todesursachen und ist der Hauptgrund für dauerhafte Behinderungen im Erwachsenenalter. Jährlich erleiden etwa 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall, von denen knapp 200.000 zum ersten Mal betroffen sind. Dabei kann ein Schlaganfall nicht nur ältere Menschen treffen – auch Jüngere und sogar Kinder können betroffen sein. In diesem Artikel werden die wichtigsten Informationen zu Symptomen, Notfallmaßnahmen und Prävention des Schlaganfalls vorgestellt.
 

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung eines Teils des Gehirns unterbrochen wird, entweder durch eine Blockade in einem Blutgefäß (ischämischer Infarkt) oder durch eine Blutung im Gehirn (intrakranielle Blutung). Diese Unterbrechung führt dazu, dass Gehirnzellen in dem betroffenen Bereich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und innerhalb von Minuten absterben. Es gibt zwei Hauptarten von Schlaganfällen:

  • Ischämischer Infarkt (Hirninfarkt): Diese Form des Schlaganfalls, die etwa 75-80 % der Fälle ausmacht, wird durch eine Blockade in einem Blutgefäß des Gehirns verursacht, oft infolge einer Embolie oder Thrombose.
  • Intrakranielle Blutung (Hirnblutung): Bei etwa 15-20 % der Schlaganfälle platzt ein Blutgefäß im Gehirn, was zu einer Blutung führt. Dies kann durch Bluthochdruck oder eine Gefäßanomalie verursacht werden.
     

Symptome eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall tritt meist plötzlich auf und verursacht charakteristische Symptome, die sofortige medizinische Hilfe erfordern. Die häufigsten Symptome sind:

  • Plötzliche Sehstörungen: Verlust der Sehkraft auf einem oder beiden Augen oder das Auftreten von Doppelbildern.
  • Plötzliche Sprach- oder Sprachverständnisstörungen: Schwierigkeiten, Worte zu finden oder zu verstehen.
  • Plötzliche Lähmung oder Taubheitsgefühl: Besonders in einer Körperhälfte, wie zum Beispiel ein hängender Mundwinkel oder ein gelähmter Arm.
  • Plötzlicher Schwindel mit Gangunsicherheit: Gleichgewichtsprobleme oder Schwierigkeiten beim Gehen.
  • Plötzliche, sehr starke Kopfschmerzen: Besonders wenn diese ohne erkennbare Ursache auftreten.
     

Notfallhandeln bei einem Schlaganfall

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall zählt jede Minute. Schnelles Handeln kann Leben retten und die Folgen des Schlaganfalls minimieren. Der sogenannte FAST-Test hilft, die typischen Symptome schnell zu erkennen:

  • Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen? Das deutet auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • Arms (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorne zu strecken. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden oder einer der Arme sinkt ab.
  • Speech (Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Wenn sie dazu nicht in der Lage ist oder ihre Sprache verwaschen klingt, liegt wahrscheinlich eine Sprachstörung vor.
  • Time (Zeit): Wenn eines dieser Symptome auftritt, rufen Sie sofort die Notrufnummer 112 an – jede Minute zählt!
     

Prävention eines Schlaganfalls

Prävention ist der beste Schutz vor einem Schlaganfall. Etwa 70 % der Schlaganfälle könnten durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden. Die wichtigsten Risikofaktoren, die es zu kontrollieren gilt, sind:

  • Bluthochdruck: Er ist der bedeutendste Risikofaktor für einen Schlaganfall. Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung sind unerlässlich.
  • Herzrhythmusstörungen: Vorhofflimmern kann die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen, die einen Schlaganfall verursachen können.
  • Rauchen und Alkoholkonsum: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum schädigen die Blutgefäße und erhöhen das Schlaganfallrisiko erheblich.
  • Diabetes und Übergewicht: Beide Bedingungen erhöhen das Risiko für Arteriosklerose, was zu einer Verengung und Verhärtung der Arterien führen kann.
  • Fehlernährung und Bewegungsmangel: Eine ungesunde Ernährung und zu wenig körperliche Aktivität fördern Risikofaktoren wie Übergewicht, hohen Blutdruck und hohe Blutfettwerte.

Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung, Rauchverzicht und einem bewussten Umgang mit Stress kann das Schlaganfallrisiko erheblich reduzieren. Für Menschen mit erhöhtem Risiko ist es wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen und eventuell notwendige Medikamente konsequent einzunehmen.
 

Fazit

Ein Schlaganfall ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die schnell und entschieden behandelt werden muss. Die Kenntnis der Symptome und das richtige Notfallhandeln können Leben retten und die Folgen eines Schlaganfalls abmildern. Darüber hinaus ist Prävention der beste Schutz: Ein gesunder Lebensstil kann viele der Risikofaktoren reduzieren, die zu einem Schlaganfall führen. Sorgen Sie für Ihre Gesundheit, und seien Sie auf mögliche Notfälle vorbereitet – damit Sie im Ernstfall schnell und richtig handeln können.