Unterstützung für Eltern

Für die Stärkung von Familien und ihre Vereinbarkeit mit dem Beruf

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Familienalltag gut organisiert – Routinen und Zeitmanagement, die entlasten 

Der Familienalltag ist oft ein Balanceakt: Termine, Beruf, Schule, Hausaufgaben, Freizeitgestaltung und die kleinen Überraschungen des Alltags müssen unter einen Hut gebracht werden. Gerade nach Übergangsphasen – sei es nach den Ferien, dem Wechsel in eine neue Schule oder einer besonders intensiven Arbeitsphase – wird deutlich, wie wichtig feste Routinen und gutes Zeitmanagement sind. Sie helfen, Stress zu vermeiden und schaffen Struktur für die ganze Familie.
 

Warum Routinen entlasten

Kinder (und auch Erwachsene) profitieren von klaren Abläufen. Wenn der Morgen immer ähnlich abläuft, wissen alle, was zu tun ist – Streit um Kleinigkeiten oder Hektik kurz vor dem Losgehen wird so deutlich reduziert. Routinen geben Sicherheit, fördern Selbstständigkeit und lassen mehr Energie für die wirklich wichtigen Dinge übrig.
 

Zeitfallen erkennen und vermeiden

Häufig entstehen Stressmomente, weil zu viele Aufgaben gleichzeitig erledigt werden müssen oder weil kleine Zeitdiebe unbemerkt den Alltag bestimmen. Ob das lange Suchen nach Schulsachen, fehlende Übersicht über Termine oder spontane Einkaufsrunden: Wer diese Muster erkennt, kann gezielt gegensteuern. Eine feste Hausaufgabenzeit, das Packen der Tasche am Vorabend oder ein gemeinsam erstellter Wochenplan sind kleine Maßnahmen mit großer Wirkung.
 

Praktische Tools für den Alltag

Neben Routinen können einfache Zeitmanagement-Methoden den Familienalltag erheblich erleichtern:

  • Wochenpläne: Eine Übersicht an der Wand oder digital sorgt dafür, dass alle Termine sichtbar sind und niemand den Überblick verliert.
  • Time-Blocking: Feste Zeitfenster für Aufgaben wie Hausaufgaben, Spielzeit oder Familienessen verhindern Überschneidungen und reduzieren Stress.
  • Prioritätenliste: Nicht alles muss sofort erledigt werden. Eltern können gemeinsam mit den Kindern überlegen, welche Aufgaben wichtig sind und welche warten können.
  • Checklisten: Besonders hilfreich für wiederkehrende Abläufe, z. B. beim Packen der Schultasche oder bei der Vorbereitung auf den Sportverein.
     

Balance zwischen Struktur und Flexibilität

So wichtig feste Abläufe sind – ebenso wichtig ist es, flexibel zu bleiben. Wenn Kinder merken, dass ein Plan nicht in Stein gemeißelt ist, sondern Raum für spontane Pausen oder kreative Ideen lässt, entsteht weniger Druck. Es geht darum, eine gute Mischung zu finden: klare Orientierung, aber auch die Freiheit, Pläne bei Bedarf anzupassen.
 

Gemeinsam Verantwortung tragen

Ein stressfreier Alltag gelingt leichter, wenn alle Familienmitglieder Verantwortung übernehmen. Kinder können früh lernen, kleinere Aufgaben selbstständig zu erledigen – etwa das Herrichten der Schulsachen oder das Abhaken von To-Do‘s auf einer Liste. Für Eltern bedeutet das weniger Belastung und für Kinder ein gutes Gefühl von Selbstwirksamkeit.
 

Kleine Schritte, große Wirkung

Ein gut organisierter Familienalltag bedeutet nicht, dass alles perfekt laufen muss. Schon kleine Routinen, eine realistische Planung und einfache Zeitmanagement-Tools machen den Unterschied. Sie entlasten Eltern, geben Kindern Sicherheit und schaffen Freiräume für die schönen Momente im Alltag – ob nach den Ferien oder mitten im Schuljahr.

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Muttermilch, Mythen und Marketing – Warum Aufklärung beim Stillen so wichtig ist

Stillen ist eines der natürlichsten Dinge der Welt – und dennoch erleben viele Eltern die ersten Wochen und Monate als unsicher. Werbung, gesellschaftliche Erwartungen und persönliche Erfahrungen prallen aufeinander, während das Motto der Weltstillwoche 2025 deutlich macht: „Du entscheidest. Nicht die Werbung.“ Es geht darum, Mütter und Familien zu stärken, damit sie auf Basis von Wissen und Unterstützung ihre eigene Entscheidung treffen können.

Um das Motto der Weltstillwoche besser einzuordnen, lohnt ein genauer Blick: Was steckt in Muttermilch, welche Vorteile bringt sie für Kind und Mutter – und weshalb ist Aufklärung dabei so entscheidend?
 

Muttermilch als Wunder der Natur

Muttermilch ist mehr als Nahrung. Sie liefert eine einzigartige Kombination aus Makronährstoffen, wie Fetten, Proteinen, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen – und passt sich laufend an die Bedürfnisse des Kindes an. In den ersten Tagen nach der Geburt liefert das sogenannte Kolostrum besonders viele Immunstoffe und wirkt wie eine erste Impfung. Reife Muttermilch ist reich an Energie und fördert Wachstum und Entwicklung. Sogar die Tageszeit spielt eine Rolle: Am Morgen aktiviert die Milch durch bestimmte Hormone den Organismus, am Abend sorgt sie mit einem steigenden Melatoningehalt für erholsamen Schlaf.

Neben Nährstoffen enthält Muttermilch lebende Immunzellen und Antikörper. Erkrankt die Mutter oder das Kind, reagiert die Milch sofort, indem sie gezielt Abwehrstoffe bereitstellt. Damit ist sie ein lebendiges System voller wichtiger Nährstoffe und aktiver Stoffe. Forscher haben über 2000 verschiedene Moleküle darin gefunden, die zusammen das Wachstum und das Immunsystem des Babys unterstützen – ein System, das in seiner Komplexität bis heute nicht durch Ersatznahrung nachgebildet werden kann. Diese besonderen Eigenschaften wirken sich direkt auf die Gesundheit von Kind und Mutter aus.
 

Gesundheitsschutz für Kind und Mutter

Die Vorteile für Kinder sind umfassend: Stillen unterstützt den Aufbau einer gesunden Darmflora, senkt das Risiko für Infektionen, Übergewicht, Diabetes Typ I und II oder Allergien und trägt entscheidend zur Gehirnentwicklung bei. Auch das Risiko des plötzlichen Kindstods wird gesenkt. Für Mütter bedeutet Stillen nicht nur eine intensive Bindung zum Kind, sondern auch gesundheitliche Prävention: Es fördert die Rückbildung, senkt das Risiko für Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs und stärkt das Herz-Kreislauf-System sowie den Stoffwechsel.

Studien zeigen dennoch, dass in Deutschland zwar rund 82 % der Frauen nach der Geburt stillen, aber nur etwa 13 % der Mütter ausschließlich bis zum 6. Monat stillen, obwohl dies von der WHO empfohlen wird. Häufig beenden Frauen das Stillen früher, sei es aus Unsicherheit, aufgrund beruflicher Verpflichtungen oder weil die passende Unterstützung fehlt.
 

Mythen, Werbung und falsche Versprechen

Ein Grund für diese Unsicherheit liegt in der Art, wie Ersatznahrung beworben wird. Schon 1981 wurde der WHO-Kodex gemeinsam mit UNICEF verabschiedet. Er verfolgt das Ziel, dass Eltern ihre Entscheidung frei und informiert treffen können – ohne Druck durch Werbung oder subtile Marketingtricks. Damit soll die Unabhängigkeit von Müttern und Familien geschützt werden.

Doch Schlupflöcher sind bis heute verbreitet: Verpackungsdesigns von Folgemilch ähneln oft der Säuglingsnahrung, Werbung in sozialen Medien spricht gezielt werdende Eltern an, und Versprechen wie „fast wie Muttermilch“ verunsichern zusätzlich. Auch Influencer-Marketing und gesponserte Beiträge tragen dazu bei, dass subtile Werbung schwer zu durchschauen ist.

Indem der Kodex gleiche Bedingungen schafft und Werbung im sensiblen Umfeld von Kliniken und Arztpraxen ausschließt, soll er sicherstellen, dass Eltern frei entscheiden können und dass Stillen als gesellschaftlicher Standard gestärkt bleibt.
 

Stillen braucht Aufklärung und Begleitung

Gerade weil Werbung und Mythen so viel Unsicherheit schaffen können, brauchen Eltern nicht nur sachliche Informationen, sondern auch verlässliche Unterstützung – damit der Start in die Stillzeit gelingt. Stillen ist natürlich, aber nicht immer einfach. Schmerzen beim Anlegen, Zweifel an der Milchmenge oder Schwierigkeiten mit der Stilltechnik gehören zu den häufigsten Ursachen für ein frühes Abstillen. Entscheidend ist, dass Eltern frühzeitig und unabhängig begleitet werden.

Genau hier setzt das Beratungsangebot von benefit at work an: Wir unterstützen Sie mit fundierter Stillvorbereitung und stehen im Oktober mit einer Online-Sprechstunde zur Verfügung, in der Sie individuelle Fragen stellen und praktische Tipps erhalten können. Darüber hinaus bieten wir in unserem Oktober-Programm einen informativen Vortrag mit wertvollen Impulsen rund um das Thema Stillen. Hier werden Einblicke in die Vorbereitung auf die Stillzeit gegeben und die gesundheitlichen Vorteile von Muttermilch aufgezeigt. Melden Sie sich über unser Portal direkt zur Sprechstunde und zum Vortrag an!

So stellen wir sicher, dass Sie gut informiert, begleitet und bestärkt in diese besondere Zeit starten können. Denn: Stillen ist Ihre Entscheidung. Wir helfen Ihnen, sie frei und informiert zu treffen.

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Resilienz – Wie Kinder innere Stärke entwickeln

Kinder begegnen in ihrem Alltag vielen kleinen und großen Herausforderungen: der erste Schultag, ein Umzug, Streit mit Freund:innen oder auch die Trennung der Eltern. Manche Kinder stecken solche Belastungen scheinbar leichter weg als andere. Der Schlüssel dafür heißt Resilienz. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff – und wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, diese innere Stärke aufzubauen?
 

Was Resilienz eigentlich bedeutet

Resilienz beschreibt die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben, sich nach Rückschlägen wieder aufzurichten und daraus sogar gestärkt hervorzugehen. Es geht also nicht darum, Kinder „unverwundbar“ zu machen oder Stress komplett zu vermeiden. Vielmehr lernen Kinder, mit Krisen und Herausforderungen umzugehen, ohne daran zu zerbrechen. Wichtig zu wissen: Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Kompetenz, die sich im Laufe der Kindheit entwickelt und von Eltern und Bezugspersonen entscheidend geprägt wird.
 

Schutzfaktoren im Alltag: Was Kinder stark macht

Damit Kinder ihre Widerstandskraft entfalten können, brauchen sie bestimmte Schutzfaktoren. Der wichtigste ist eine verlässliche Bindung. Eltern, Großeltern oder andere Bezugspersonen, die zuhören, Verständnis zeigen und Sicherheit geben, bilden das Fundament. Kinder, die spüren „Ich werde ernst genommen“, haben eine stabile Basis, um Neues zu wagen.

Ein weiterer Schlüssel ist das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Kinder, die erleben, dass ihr Handeln etwas bewirkt, gewinnen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Das kann schon im Kleinen geschehen – etwa wenn ein Kind beim Tischdecken hilft oder allein den Schulweg meistert.

Auch positive Vorbilder spielen eine Rolle. Wenn Erwachsene zeigen, wie sie selbst mit Stress umgehen, wie sie nach Fehlern neu beginnen oder Hilfe annehmen, lernen Kinder am Modell. Genauso wichtig ist der Umgang mit Gefühlen: Kinder dürfen traurig, wütend oder enttäuscht sein – und lernen, wie sie mit diesen Gefühlen umgehen können.

Nicht zuletzt fördert es die Resilienz, wenn Kinder ihre Ressourcen kennen und nutzen. Talente, Interessen oder kleine Erfolgserlebnisse im Alltag sind wertvolle Stärkefaktoren, die Mut machen.
 

Praktische Tipps für Eltern – Resilienz fördern im Alltag

Eltern können jeden Tag dazu beitragen, die innere Stärke ihrer Kinder zu entwickeln. Kleine, aber wirksame Ansätze sind:

  • Rituale und Routinen schaffen: Ein fester Rahmen im Alltag gibt Kindern Sicherheit. Ob das gemeinsame Abendessen oder eine Gute-Nacht-Geschichte – wiederkehrende Abläufe vermitteln Halt.
  • Verantwortung übertragen: Kleine Aufgaben, wie die Brotdose selbst zu packen oder den Hund zu füttern, stärken das Selbstvertrauen. Kinder merken: „Ich kann etwas bewirken.“
  • Rückschläge begleiten: Statt Fehler zu kritisieren, können Eltern gemeinsam überlegen, was beim nächsten Mal besser klappt. So wird Scheitern zur Lernchance.
  • Offen zuhören: Kinder brauchen das Gefühl, mit Sorgen und Freuden ernst genommen zu werden. Manchmal genügt es schon, einfach präsent zu sein, ohne sofort Lösungen vorzuschlagen.
  • Stärken hervorheben: Lob für Anstrengung, Kreativität oder Hilfsbereitschaft wirkt langfristig stärkend – oft mehr als gute Noten oder sichtbare Erfolge.

Diese alltäglichen Impulse helfen Kindern, ein stabiles Fundament für schwierige Situationen aufzubauen.
 

Resilienz als Lebenskompetenz

Resilienz ist weit mehr als ein „Kinderthema“. Sie gilt als eine der zentralen Lebenskompetenzen, die auch Erwachsene schützt. Kinder, die früh lernen, mit Stress umzugehen, haben im späteren Leben bessere Chancen, gesund zu bleiben und Krisen zu meistern – sei es in Schule, Beruf oder Beziehungen.

Für Eltern bedeutet das: Indem sie ihren Kindern Rückhalt geben, ihnen Mut machen und Wege zur Selbstständigkeit eröffnen, investieren sie in eine starke Zukunft. Denn resiliente Kinder entwickeln nicht nur Vertrauen in sich selbst, sondern auch eine zuversichtliche Haltung dem Leben gegenüber.

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5 DIY-Ideen für Resilienz- & Stressmanagement mit Kindern

Stress gehört auch zum Alltag von Kindern – sei es durch Schule, Freizeit oder kleine Konflikte. Mit spielerischen Übungen und kreativen Ritualen können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, innere Stärke aufzubauen und gelassener mit Belastungen umzugehen. Die folgenden Ideen lassen sich leicht zu Hause umsetzen und machen nebenbei auch noch Spaß.

1. Stärken-Glas basteln
Jedes Familienmitglied schreibt kleine Zettel mit eigenen Stärken oder schönen Erlebnissen auf und legt sie in ein Glas. Wenn es mal stressig wird, darf jeder einen Zettel ziehen – das stärkt Selbstbewusstsein und Zuversicht.

2. Atemstein bemalen
Kinder bemalen einen „magischen Stein“. Bei Stress legen sie ihn auf den Bauch, spüren beim Ein- und Ausatmen, wie er sich hebt und senkt – so lernen sie spielerisch Atemübungen zur Entspannung.

3. Glücks- oder Dankbarkeitsposter gestalten
Ein großes Plakat, auf das die Familie Bilder, Wörter oder kleine Zeichnungen klebt, die Freude machen. Das Poster erinnert im Alltag daran, worauf man sich konzentrieren kann, wenn es mal schwerfällt.

4. Bewegungswürfel basteln
Ein Würfel aus Papier mit Bewegungsübungen wie „Hampelmann“, „3x tief atmen“, „wie ein Baum stehen“. Bei Stressmomenten würfeln – so wird Spannung spielerisch abgebaut.

5. Wohlfühlbox füllen
Eine kleine Kiste, die jedes Kind mit Dingen bestückt, die guttun: ein Kuscheltier, Duftöl, ein Lieblingsfoto, ein Anti-Stress-Ball. Wenn es zu viel wird, wissen Kinder: In meiner Box finde ich Beruhigung.

Schon kleine Impulse können Kindern zeigen: Ich habe Werkzeuge, um mit Stress umzugehen und mich wieder stark zu fühlen – eine wertvolle Erfahrung fürs ganze Leben.